Es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl vor dem Gebäude mit hundert anderen Prüfungsteilnehmern zu stehen, die man nie in seinem Leben vorher gesehen hat. Obwohl die meisten Teilnehmer sich untereinander kannten durch den Berufsschulunterricht, waren die Leute sehr offen und haben mich als externen Prüfungsteilnehmer an ihren Gesprächen kurz vor der Prüfungen noch teilhaben lassen, um die wichtigsten Themen zu besprechen, die in der Prüfung abgefragt werden könnten. Die Anspannung war bei allen Teilnehmern deutlich spürbar. Die drei schriftlichen Prüfungen sollten diese sein:
- Planen eines Softwareproduktes
- Entwicklung und Umsetzung von Algorithmen
- Wirtschaft und Soziales
Meine Vorbereitung auf die Prüfung hat ausschließlich in meiner Freizeit, neben meiner Vollzeitbeschäftigung als Softwareentwickler stattgefunden. Die Prüfungsvorbereitung als Externer gestaltet sich schwierig, aber meine Tipps für angehende Prüfungsteilnehmer: Übt alte Abschlussprüfungen (Offiziell sind diese beim U-Form Verlag käuflich zu erwerben).
Vor der Prüfung
Etwa 40 Minuten vor dem Beginn der Prüfung öffneten sich die Türen und man durfte sich einen Platz in einer großen Halle aussuchen, an dem man seine Abschlussprüfung schreiben möchte. Ich habe meine Schreibsachen herausgeholt, ein Getränk und Nervennahrung. Dann zückte ich die Einladung und legte meinen Personalausweis bereit. Die Prüfungen wurden nacheinander an alle Teilnehmer im Umschlag verteilt und Anweisungen zur Bearbeitung gegeben.
Der erste Prüfungsteil
Um Punkt acht Uhr gab es den Startschuss und man durfte die erste Prüfung mit Konzeptpapier und dem Belegsatz aus dem verschlossenen Umschlag entnehmen. Ich war wirklich positiv überrascht, denn den ersten Prüfungsteil konnte ich zweifelsfrei in allen Fragen beantworten und alle Aufgaben bearbeiten. In dem Prüfungsteil ging es um: „Planen und Umsetzen von Softwareprodukten„. In einigen Aufgaben musste eine fachliche Meinung wiedergegeben werden, in manchen Pseudocode geschrieben und so manche UML-Diagramme gezeichnet werden.
Die erste Pause
Nach exakt 90 Minuten Prüfungszeit wurden die Prüfungsbögen abgegeben und man konnte sich in die Pause begeben für 30 Minuten. Jeder nutzte die Pause, um tief durchzuatmen oder eine Kleinigkeit zu essen. Es bahnten sich für mich gerade in einem sehr ungünstigen Moment massive Kopfschmerzen an. Zum Glück war ich bestens vorbereitet und hatte ausreichend Getränke und vor allem eine Kopfschmerztablette griffbereit. Meine Hoffnung war: Hoffentlich wirkt die Tablette spätestens bis zum nächsten Prüfungsteil.
Der zweite Prüfungsteil
Ich mache es kurz: Die Kopfschmerzen waren immer noch da. Ich saß auf meinem Platz und war dennoch bereit, den zweiten Prüfungsteil abzulegen: „Entwickeln von Algorithmen„. In dem Prüfungsteil ging es in den 90 Minuten hauptsächlich um das Erstellen von Pseudocode und SQL-Statements. Soviel sei gesagt: Das ist mit Kopfschmerzen und dem Fakt, dass man das mit einem Kugelschreiber macht, gar nicht so einfach … Ich habe dennoch alles gegeben, um die bestmögliche Punktzahl zu erreichen. Auf die Bewertung dieses Teils bin ich sehr gespannt.
Der letzte Prüfungsteil
Die Kopfschmerzen ließen langsam nach und es ging ohne Pause direkt weiter an den Teil „Wirtschaft und Soziales“. Dieser Teil ist glücklicherweise nicht so anspruchsvoll, da vieles mit logischem Verstand beantwortet werden kann. Nach genau 60 Minuten wurden auch hier wieder die Prüfungsbögen eingesammelt und es kam zur spürbaren Erleichterung bei allen Prüfungsteilnehmern. Ich packte meine Sachen ein und freute mich auf die frische Luft.
Die Nachbesprechungen
An der frischen Luft haben wir Teilnehmer sich über die Prüfungsthemen ausgetauscht. Viele fanden den zweiten Teil ohnehin schon schwieriger, einige haben teils Angst vor der endgültigen Bewertung. Ich drücke deshalb die Daumen und hoffe auf eine gute Bewertung für alle Teilnehmenden. Nach der Prüfung hatte ich noch kurz ein Mittagessen und hatte mich auf den Weg nach Hause gemacht, um mich erstmal von der Prüfung zu erholen.
Schauen wir mal, was wird! 😉