Wie ich bereits auf der Seite „Mehr über mich“ geschrieben habe, absolviere ich die Externenprüfung bei der IHK um den Berufstitel „Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung“ tragen zu dürfen.
Was ist die Externenprüfung und wer darf sie ablegen?
Die Externenprüfung ist immer dann möglich, wenn man mindestens das eineinhalbfache der regulären Ausbildungszeit in diesem Bereich gearbeitet hat und entsprechende, fachspezifische Qualitäten nachweisen kann. Dies ist im Berufsbildungsgesetz (§ 45 Zulassung in besonderen Fällen) verankert. Das ist in meinem Fall erfreulich, da ich seit vielen Jahren als Softwareentwickler tätig bin und nach der Kontaktaufnahme mit der IHK zugelassen worden bin.
Solltest du an einer Externenprüfung interessiert sein, kannst du dich an deine örtliche, zuständige IHK wenden. Die Kosten für die Prüfungs- und Anmeldungsgebühren, sowie die benötigte Fachliteratur sind in diesem Fall von dem Prüfling selbst zu zahlen.
Informationen zur Externenprüfung sind Mangelware
Für die Externenprüfung gibt es leider noch nicht so viele Informationen, sodass eine Aufwändige Recherche und eine ständige Absprache mit der IHK erforderlich ist. Und da ich genau vor diesem Problem stand, möchte ich hier nochmal ein paar hilfreiche Informationen für Interessierte verteilen.
Solltest du mehr Informationen benötigen, so kannst du auch gerne direkt mit mir über die Seite Kontakt aufnehmen. Ich beantworte dir gerne alle Fragen zum Ablauf, Kosten, nützlichen Hinweisen.
Die Abschlussprüfung im Allgemeinen für Externe
Die Prüfungen sind genau die selben, wie auch für die Auszubildenen und ist in mehrere Teile untergliedert. Dabei wurde für Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung inbesondere diese Gliederung vorgesehen:
- Abschlussprüfung Teil 1
- Schriftliche Prüfung: Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes (90 Minuten)
- Projektantrag für die Projektarbeit
- Abschlussprüfung Teil 2
- Schriftliche Prüfung: Planen und Umsetzung eines Softwareprodukts (90 Minuten)
- Schriftliche Prüfung: Entwicklung und Umsetzung von Algorithmen (90 Minuten)
- Schriftliche Prüfung: Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten)
- Praxis: Projektarbeit mit Projektdokumentation (70 Stunden)
- Mündliche Prüfung: Fachgespräch und Projektpräsentation (je 15 Minuten)
Örtliche Unterschiede im Prüfungsablauf
Wichtig ist außerdem: Die schriftlichen Abschlussprüfungen sind für alle Auszubildenen gleich (außer für Absolventen in Baden-Württemberg, denn stellt das Kultusministerium die Prüfungen – wirklich! – Mehr Informationen gibt es auf der Seite der IHK Karlsruhe), es kann deshalb auch von IHK zu IHK deutliche Unterschiede zur Umsetzung und Dokumentation der Projektarbeit geben, z.B. Seitenanzahl, zeitlicher Umfang, technische Voraussetzungen… und so weiter.
Die Abschlussprüfung Teil 1
Am 28. Februrar 2024 habe ich dann die Abschlussprüfung Teil 1 absolviert. In dieser Prüfung geht es um übergreifende Themen für alle Fachinformatiker-Fachrichtungen. So zum Beispiel alle Grundlagen der Informatik, Netzwerktechnik, vereinfachte Elektrotechnik, Kaufmännische Inhalte und Datenschutz- sowie Sicherheit. Die Prüfung ist wirklich breit aufgestellt.
Hilfreiche Literatur und Verweise
In meinem Fall habe ich mich mit Fachliteratur, ehemaligen Prüfungen und Internetangeboten vorbereitet. Einige hilfreiche Quellen findet ihr hier:
- Ausbildung in der IT (Noel Lang)
- Stefan Macke (IHK Prüfer & Podcaster)
- Prüfungsvorbereitung für Fachinformatiker (GitHub)
- Fachinformatiker-Forum
- Fachliteratur vom Rheinwerk-Verlag
Die Abschlussprüfung Teil 1 war tatsächlich für mich als Berufspraktiker nicht sonderlich anspruchsvoll, wenn auch sehr theoretisch mit viel kaufmännischen Anteilen, auf die ich vorher nicht sonderlich vorbereitet war. Nach der Prüfung erhielt ich drei Wochen später dann das Ergebnis im Online-Portal: für meinen Anspruch sehr gut bestanden! Und somit gehts für mich weiter in die nächste Runde.
Die Projektarbeit und nächste Phase
Meine Projektarbeit ist momentan im Gange und ist mit dem Umfang von 70 Stunden relativ umfangreich, wenn man noch einer regulären Arbeit nachgeht und sich zeitgleich auf die schriftlichen Prüfungen für den zweiten Teil vorbereiten soll. Dafür geht auch dann noch einiges an Urlaub für die Projektarbeit, dem Lernen und mentalen Vorbereitung drauf. Doch bislang habe ich ein sehr gutes Gefühl und bin sehr gespannt auf die weitere Runde.
Und vielleicht kann ich mich dann ab Mitte diesen Jahres auf die bestandene Prüfung freuen. Ich werde in diesem Fall auch nochmal einen Bericht erstatten.